Update vom 16. Mai 2024

Gezielte Hilfe läuft an

Rund 5’000 Menschen, sind in der Küstenregion, dem Projektgebiet von SWISSAID, von den Auswirkungen des Zyklons Hidaya schwer getroffen und benötigen dringend Hilfe. Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen sind betroffen.

SWISSAID Tansania evaluiert mit lokalen Partnerorganisationen und in enger Zusammenarbeit mit Behörden vor Ort die Schäden und entscheidet über nötige Hilfsmassnahmen zur effektiven Umsetzung.

Die betroffenen Menschen erhalten in den kommenden Tagen Lebensmittel, wie Mais, Reis, Zucker, Salz, Speiseöl und Bohnen, sowie Kleider, Hygieneartikel, Schulmaterial und Bettwaren. Weiter erhalten die Bäuerinnen und Bauern schnellwachsende Saatgutsorten wie Hülsenfrüchte, Süsskartoffeln, Tomaten, Okra, Bittertomaten, Auberginen und Paprika; Sorten, die für die betroffenen Gebiete für die Bewässerungslandwirtschaft geeignet sind.

Verteilt werden auch landwirtschaftliche Hilfsmittel und Werkzeuge, damit die Bäuerinnen und Bauern rasch aussäen und die Felder neu bestellen können. Schnelle Hilfe ist jetzt entscheidend.

Überschwemmte Felder in Tansania
Überschwemmte Felder in Tansania

Spenden für Flutopfer in Tansania

Die Menschen in Tansania leiden unter den Folgen der starken Überschwemmungen. Wir sind vor Ort und verteilen dringend benötigte Hilfsgüter. Jede Spende trägt dazu bei, das Leid der betroffenen Menschen zu lindern.
Update 6. Mai 2024

Zyklon zerstört Ernten und Fischteiche

Am Samstagabend, 4. Mai, traf der Zyklon Hidaya auf die Küsten von Tansania und hinterliess weitere Verwüstung und grosse Schäden.

Das Risiko einer Hungersnot bei den betroffenen Menschen steigt täglich weiter an. Dies gilt insbesondere in Gebieten, in denen die Ernten kurz vor der Reife standen. Mais, Reis, Maniok, aber auch Augenbohnen, Bambarabohnen, die für Ernährung so wichtig sind, gingen verloren. Unsere Mitarbeitenden vor Ort berichten weiter, dass bestimmte Kulturen wie Sesam, Fingerhirse, Sorghum ebenfalls vernichtet wurden. Auch die Fischzucht leidet stark. In unseren Projektgebieten ist die Hälfte der Begünstigten in den Fischzuchtprojekten betroffen: Von 35 Teichen wurden 18 von den Überschwemmungen zerstört, fast die Hälfte der Fische verendete.

SWISSAID ist vor Ort aktiv und leistet Nothilfe. Wir helfen dabei, die verheerenden Ausfälle bei Ernte und Fischfang aufzufangen und unterstützen die Bäuerinnen und Fischer dabei, baldmöglichst wieder ihre Felder zu bepflanzen und die Teiche aufzubauen.

Update vom 2. Mai

Zyklon angekündigt, Nothilfe in Vorbereitung

Seit Wochen regnet es in Ostafrika ununterbrochen. Überschwemmungen haben in unseren Projektgebieten Bauernhöfe, Teiche, Felder und Strassen zerstört. Starke Winde in Zyklonstärke und intensive Regenfälle sind angekündigt. SWISSAID bereitet sich darauf vor, den Bäuerinnen und Bauern Nothilfe zu leisten.

Derzeit leidet Ostafrika unter den Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño, das zu steigenden Temperaturen und je nach Region zu Dürren oder starken Regenfällen führt. «El Niño» war in die Ende März beginnende Regenzeit in Ostafrika übergegangen. Auch in Regionen, die üblicherweise nur selten Niederschläge verzeichnen, kam es zu Dauerregen.

In Tansania ist eine Grossteil der Bevölkerung von den Überschwemmungen betroffen. Das Hochwasser vernichtet Viehbestände und Ernten und beschädigt auch die Häuser und Infrastrukturen. Die sintflutartigen Regenfälle haben zu Sturzfluten und Erdrutschen geführt.

Tausende Opfer und beschädigte Infrastrukturen

Gemäss den Aussagen des tansanischen Premierminister Kassim Majaliwa vom 25. April sind mehr als 51’000 Haushalte und 200’000 Menschen betroffen. Über 10’000 Häuser, zahlreiche Äcker und Felder sind beschädigt oder verwüstet.

Die Küstenregionen von Mtwara und Lindi sowie Morogoro, wo SWISSAID aktiv ist, sind besonders betroffen. Die Bäuerinnen und Bauern können ihre tägliche Arbeit nicht mehr verrichten: Fischteiche wurden verwüstet, Bauernhöfe überflutet und Strassen zerstört. «Die Bauern und Bäuerinnen im Flachland und Küstengebieten haben alles verloren. In den von unseren Fischzuchtprojekten unterstützten Gemeinden wurden viele Teiche zerstört. Die Fische sind gestorben», berichtet Veronica Massawe von SWISSAID Tansania.

Die Regierung richtete ein Krisenzentrum ein und versprach Unterstützung und Unterkünfte für die Betroffenen. So wurden in einigen Regionen temporäre Notlager eingerichtet, um die Opfer der Katastrophe aufzunehmen und mit dem Nötigsten zu versorgen. Nicht so in Lindi und Mtwara.

Anhaltende Niederschläge erwartet

Das East Africa Newspaper berichtet, dass Tansania als einer der wichtigsten Nahrungsmittellieferanten der Region wegen den Überschwemmungen mit einer Ertragsminderung von 30 Prozent rechnen muss.

Besorgniserregend ist weiter, dass gemäss Fachpersonen die Unwetter noch lange nicht vorbei sind, sondern sich noch verstärken werden. Die Regierung gab am 1. Mai eine Warnung vor starken Winden von 40 Stundenkilometern und Flutwellen von etwa 2 Metern heraus. Betroffen sind die Regionen Tanga, Dar es Salaam, Coastal, Lindi, Mtwara und Sansibar.

Veronica Massawe sorgt sich um die Menschen in den Projektregionen: «Sie müssen ihre Felder neu bepflanzen, Teiche wiederaufbauen, aber das ist aktuell nicht möglich. Denn der Sturm nimmt weiter an Intensität zu und entwickelt sich zu einem Zyklon.» Metereologen erwarten, dass die starken Regenfälle bis in die dritte Maiwoche anhalten werden.

Schnelle Hilfe vor Ort

Extreme Wetterereignisse werden aufgrund des Klimawandels immer häufiger. Die Länder des Globalen Südens sind die Opfer dieser Naturkatastrophen, für die hauptsächlich Industrieländer verantwortlich sind. «Die am stärksten von der Klimakrise betroffenen Menschen sind die armen Bevölkerungen der Länder des Südens», sagt Sonja Tschirren, Klimaexpertin bei SWISSAID.

SWISSAID beobachtet die Situation weiterhin genau und steht in Kontakt mit den lokalen Regierungsbehörden in den Projektgebieten, um den von den Überschwemmungen betroffenen Bauern und Bäuerinnen Nothilfe zu leisten.